Kritische Konzepte für Lehrende

Die ETH Zürich präsentiert eine Videoserie über kritisch Konzepte für Lehrende an der ETH, siehe Link. Zu folgenden Themen hat es jeweils eine Zusammenfass und Film:

  • Lerntheorien – Behaviorism, Cognitivism, Constructivism
  • Misconceptions in der wissenschaftlichen Bildung
  • Why we need to fail more often
  • Threshold Concepts – Why learning new things can be (extremely) troublesome
  • Feedback – or feed back?
  • My role(s) as teacher
  • Learning Golals
  • Portal – How to start a course lecture?

Ein Beispiel aus der Liste ist das Thema „Why we need to fail more often“. Es zeigt weshalb Gaming uns erlaubt immer wieder zu scheitern und dies als produktives Scheitern umwandeln können.

G
Quelle: https://youtu.be/eNNSYV6ViwU
aufgerufen am 10.05.2023

Verhaltensgrundsätze

Sich an Verhaltensgrundsätzen zu orientieren ist wohl jederzeit sinnvoll. Ob im Sport, Klassenzimmer, Familie oder anderen Orten, diese können helfen eine gemeinsame Grundlage vom Zusammenleben zu schaffen. Jugend und Sport (J+S) hat Verhaltensgrundsätze in der Aus- und Weiterbildung zusammengestellt und in der nachfolgenden Abbildung visualisiert.

Verhaltungsgrundsätze in der J+S-Aus- und -Weiterbildung aus dem J+S-Manual Grundlagen, Abbildung 1
Quelle: https://lm.baspomedia.ch/j_s_grundlagen_manual_de aufgerufen am 19.12.2021

Nachfolgend sind die Verhaltensgrundsätze aufgelistet.

  • Eigen- und Mitverantwortung übernehmen
  • Gewaltfrei handeln und kommunizieren
  • Respekt gegenüber allen beteiligten
  • Die positiven Werte des Sportes leben
  • Verantwortungsbewusster Umgang mit Material, Infrastruktur und Natur
  • Lernprozess reflektieren, Weiterentwicklung fördern
  • Offenheit gegenüber neuem, anderen Meinungen und Mitmenschen
  • Vorbild sein in der Sucht- und Dopingprävention

Nebst den Verhaltensgrundsätzen vom Zusammenlegen, ist es wohl auch bereichernd sich zu überlegen nach welchen Verhaltensgrundsätzen jeder selbst handelt. Ich ermutige dich zu überlegen und visualisieren, was deine Verhaltensgrundsätze sind.

Feedback von Lernenden einholen

Der folgende Blog Eintrag stammt von Hilde Krug und wurde unter https://blog.hslu.ch/blog/archives/7873 am 8. Oktober 2021 publiziert.

image feedback by Gerd Altmann at pixabay.com

Feedback in der Lehre bedeutet nicht nur, dass Dozierende Feedback an Studierende oder Teilnehmende geben. Feedback in der Lehre meint auch, dass Dozierende ihre Lernenden nach Rückmeldungen zum Lernprozess  fragen und damit Anregungen für Veränderung und Entwicklung hin zu guter Lehre einholen. Wie man Feedback in Lehre wirksam gestaltet, zeigt ein Webinar des ZLLF. 

«Der Fehler, den ich machte, war, in Feedback etwas zu sehen was die Lehrpersonen den Lernenden geben. (…) Erst als ich entdeckt habe, dass Feedback besonders wirksam ist, wenn es der Lehrperson von den Lernenden gegeben wird, begann ich, es besser zu verstehen. Wenn Lehrpersonen Feedback von den Lernenden einfordern – oder zumindest offen sind gegenüber dem, was Lernende wissen, was sie verstehen, wo sie Fehler machen, wo sie falsche Vorstellungen haben, wo es ihnen an Engagement mangelt – dann können Lehren und Lernen miteinander synchronisiert werden und wirksam sein. Feedback an die Lehrpersonen hilft, das Lernen sichtbar zu machen.» (Hattie, 2014a, S. 206). Damit formuliert Hattie anschaulich, wie Feedback der Lernenden Dozierenden Einblick gibt, was bei den Lernenden ankommt. Mit dem Abgleich beider Perspektiven werden blinde Flecken offengelegt, Stärken zur besseren Nutzung angesprochen und Schwächen zur Minimierung erkannt. Als kooperative Unterrichtsentwicklung verstanden, kann dies Dozierende entlasten und Raum für Kommunikation über Lernen, den eigenen Lernprozess schaffen; eine Feedbackkultur kann entstehen. Gleichzeitig sensibilisiert dieses Feedback Lernende und Dozierende für die Heterogenität der Lerngruppe (Helmke, 2012, S. 286).

Problematik hinter Feedback

Fragen Dozierende Lernende nach Feedback, sollte ihnen die asymmetrische Beziehung bewusst sein. Über eine möglicherweise noch offene Bewertung besteht eine Abhängigkeit, die bei der feedbackgebenden Person zu einem Dilemma führen kann; gebe ich ein offenes, ehrliches Feedback oder sage ich mit Blick auf die Bewertung nur, was eh von mir erwartet wird (Arn, 2016, S. 206). Feedback hat Sprengkraft, v.a. wenn es negative Aspekte beinhaltet. Da Lernende das Handeln Dozierender meist kritischer bewerten und über noch wenig ausgeprägte professionelle Feedback-Kompetenz verfügen, kann Feedback belastend erlebt werden. Ungeschicktes, unhöfliches oder gar verletzend formuliertes Feedback zerstört jegliche Änderungsmotivation (Wahl, 2006, S. 90). Daher sollte Feedback immer zu konkreten Punkten, z.B. ob die Arbeitsanweisung verständlich oder ob die Arbeitszeit ausreichend war, erfragt werden. Eine Vergewisserungsphase mit einer Murmelgruppe zum schnellen Austausch der Lernenden untereinander lässt Lernende die eigene Wahrnehmung abgleichen und führt zu einem realistischeren Feedback (Arn, 2016, S. 207).

Intuition und explizites Feedback

Als Beziehungswesen nehmen wir Menschen instinktiv nonverbale Signale auf und interpretieren diese. Auch wenn wir uns auf diese intuitive Einschätzung verlassen können, muss uns gleichzeitig bewusst sein, dass diese Intuition auch falsch sein könnte und mit einer aktiven, expliziten Feedbackkommunikation überprüft werden sollte (Arn, 2016, S. 211f.). Grundsätzlich sollte nur erfragt werden, was auch wirklich interessiert und relevant ist, um zu verstehen, wo die Studierenden im Lernprozess stehen. Um dem immer wieder entstehenden Gefühl von «schon wieder Feedback» oder «Feedback nervt» entgegenzuwirken, müssen die Studierenden/die Teilnehmenden merken, dass man sich wirklich für ihre Rückmeldungen interessiert und damit etwas verändern möchte. Daher sollte z.B. bei schriftlichem Feedback eingangs erklärt werden, was interessiert und was mit den erhobenen Daten passiert (Arn, 2016, S. 212f.).

Voraussetzung für gelingendes Feedback

Grundsätzlich lässt sich Feedback methodisch in mündliches, schriftliches und plötzliches Feedback unterteilen. Mündliches Feedback kann als schnelles Blitzlicht, Standogramm oder in einer offenen Gesprächsrunde am Ende einer Lerneinheit erfolgen. Zum schriftlichen Feedback zählen Fragebögen, Punkte- oder Skalenabfragen oder auch ein gezeichnetes Stimmungsbarometer. Schriftliches Feedback kann über verschiedene Tools auch digital eingeholt werden. Plötzliches Feedback erhält man mit spontanen Fragen an die Lernenden zu etwas gerade Erlebten oder Erledigten. Verschiedenen Feedbackmethoden, ihre Eignung und Umsetzung beschreibt ein weiterer, in kürze erscheinender Blogbeitrag.

Für Feedback als kommunikativer Akt zwischen zwei Personen (Reimann, 2015, S. 101) ist die entsprechende Haltung wichtiger als die gewählte Methode oder richtige Technik. Studierende bzw. Teilnehmende nehmen wahr, ob man Rückmeldung unabhängig davon, ob als Kritik oder Anregung geäussert, auch wirklich hören möchte. Wirkliches Feedback erhält man nur, wenn man sich dafür interessiert und es auch «ertragen kann. Dafür ist ein positives Verhältnis zu Fehlern und eine positiv gelebte Fehlerkultur mit sich selbst nötig (Arn, 2016, S. 209). «Perfektion zerstört die Beziehung, weil sie unmenschlich macht» oder «Perfektion tut dem Menschen nicht gut», sagt Friedemann Schult von Thun (zit. in Arn, 2016, S. 210). Ein Grund mehr, offen zu seinen Fehlern zu stehen.

Feedback sollte sich immer auf den Lehr-/Lernprozess und nicht auf die Person an sich beziehen. Da es der Auftrag als Dozent*in ist, gut zu lehren (und nicht als Person anzukommen), muss auch das Feedback auf die konsequente Erfüllung dieser Aufgabe fokussieren. Daraus ergeben sich genügend Hinweise für die eigene Person. Feedback heisst also, mit den Studierenden darüber zu reden, was von dem, das man als Dozierende*r macht, zu einem guten Lernen beiträgt, dieses verhindert oder welche Rolle das, was ich als Dozierende*r mache, spielt. Wie gut dient das, was wir tun, den Lernenden für ihr Lernen (Arn, 2016, S. 210f.). Sogenanntes Instant-Feedback gibt gerade im Moment Orientierung und signalisiert den Lernenden, dass man wissen möchte, wo sie gerade stehen (Arn, 2016, S. 220).

Feedback als kontinuierliche Kommunikation

«Eine kontinuierliche Kommunikation zwischen Studierenden und Dozierenden darüber, welche Aktivitäten für das Lernen der Lernenden hilfreich sind und welche weniger, ist entscheidend für das aktuelle Gelingen von Lernen und Lehren, für die didaktische Weiterentwicklung der Dozierenden und für das «Lernen lernen» der Studierenden…». (Arn, 2016, S. 209) Daher lebt Feedback als kontinuierliche Kommunikation vom fortlaufenden Austausch, wo sich die Lernenden im Lernprozess befinden, was förderlich war und nun neu benötigt wird (Arn, 2016, S. 208). Dies fortlaufend und nicht punktuell zu machen, eröffnet vielfältigere Entwicklungsmöglichkeiten.

Problematisch für Feedback als kontinuierliche Kommunikation ist, dass Lernenden manchmal der Mut fehlt, nach der Lektion die dozierende Person anzusprechen und differenziertes Feedback zu geben. Gleichzeitig fehlt Dozierenden die Bereitschaft, Feedback gerne zu erhalten und konstruktiv aufzunehmen (Arn, 2016, S. 207). Dies liegt wohl daran, dass Feedback, wie oben bereits angesprochen, immer noch eher negativ mit Fehler machen konnotiert ist und weniger mit einer entwicklungsorientierten Haltung. Verzerrende Effekte entstehen aber auch durch die Frage der Studierenden als «Kund*innen» nach ihrer Zufriedenheit (Arn, 2016, S. 207).

Weiterführende Links:

Blogbeitrag Peer-Feedback

Blogbeitrag Feedback in der Lehre

ZLLF-Webinare zu den Themen Feedback wirksam gestalten (14.12.2021 von 17.00 – 18.00 Uhr) und Peer-Feedback einsetzen und anleiten (13.01.2022 von 17.00 – 18.00 Uhr)

Anmeldung zu den Webinaren über ILIAS (Externe benutzen bitte das Login über SWITCHaai).

Quellen (für Blogbeitrag):

Arn, Ch. (2016). Agile Hochschuldidaktik. Weinheim: Beltz Juventa

Hattie, J. (2014a). Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von Visible Learning besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider

Hattie, J. (2014b). Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von Visible Learning for Teachers besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider

Helmke, A. (2012). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts. Seelze-Velber: Kallmeyer

Reimann, G. (2015). Studientext Didaktisches Design. Universität Hamburg

Wahl, D. (2006). Lernumgebungen erfolgreich gestalten. Vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln. Bad Heilbrunn: Klinkhardt

Aktivieren im Plenum

Im Plenum kann es dazu kommen, dass es still ist und alle warten bis jemand anderes was sagt. Dies geschieht dann nicht und so gibt die Leitung eine Lösung ein.

Quelle: https://youtu.be/b39JoxGf3Lk

Think – Pair – Share (1:27)

Den Lernenden und sich selbst Zeit geben Gedanken zur Frage machen und die dann anschliessend einzubringen. Als Lehrperson hat man Zeit während der Phase Pair herumzugehen und zum Beispiel auch ermutigen, dies anschliessend einzubringen.

Quelle: https://youtu.be/b39JoxGf3Lk

aktives Plenum (5:36)

Es wir jemand bestimmt der die Moderation übernimmt und jemand der Protokolliert. Alle anderen im Raum bringen Gedanken ein und korrigieren sich gegenseitig. Als Lehrperson geht man in die letzte Reihe und coacht evtl. den Moderator.

aktives Plenum
Quelle: https://youtu.be/b39JoxGf3Lk

studentische Lösungen

Die Lernenden können freiwillig die Lösungen zum Beispiel unter den Visualizer legen oder auch Fotografieren und mit dem Plenum teilen, so dass darauf eine Diskussion entstehen kann.

studentische Lösungen
Quelle: https://youtu.be/b39JoxGf3Lk

Umgang mit Flipped Classroom

Prof. Dr. Christian Spannagel zeigt auf wie er die Vorlesung umstellte und wie bei ihm das Flipped Classroom Modell aussieht. Nach dem Film folgt eine Stichwortartige Zusammenfassung.

Quelle: https://youtu.be/L0xTXGahEus

Studierendenzentrierte Lehre [Im Video bei 3:20]:

  • Individuelle Unterstützung
  • Hilfe im Lernprozess
  • Coaching?
  • Kompetenzorientierung?

Phasen einer Vorlesungswoche [Im Video bei 9:10]:

  • Vorlesung > Selbststudium > Tutorium
  • Selbststudium > Tutorium > Vorlesung

Erste Woche [Im Video bei 10:20]:

  • Begrüssung
  • Es ist keine Vorlesung
  • Sie erhalten alle Arbeitsmaterialien z.B. Aufgaben/Filme/Lösungen
  • Sie brauchen nicht wiederkommen, es ist freiwillig
  • Ich biete Unterstützungsangebote z.B. Plenum, Forum im LMS, Übungsplenum, Sprechstunde

Zweite Woche [Im Video bei 12:40]:

  • Hineinkommen, Notizen hochholen, selber reaktivieren, 5 Minuten
  • Welche Fragen gibt es? Sammeln, priorisieren und Anzahl aufstellen.
  • Wer hat eine Idee dies zu lösen einer Aufgabe? Im Team erarbeiten lassen während 5 Minuten? In dieser Zeit als Lehrperson Ideen identifizieren und auffordern die anschliessend einfliessen zu lassen.

Wie kann man die aktive Auseinandersetzung mit Videos fördern? [Im Video bei 16:10]

  • Ende Woche werdet ihr die X Aufgaben lösen
  • Videos helfen unterwegs
  • Online Quizaufgaben… z.B. vor dem nächsten Video

Das Didaktik-Rad

Das Didaktik-Rad hilft zentrale didaktische Aspekte bei Vermittlungsvorhaben im Blick zu behalten. Es benennt und vertieft Gegenstandsbereiche von Didaktik. Die Darstellung als Infografik wurde gewählt, um auf einen Blick alle bedeutsamen Aspekte übersichtlich zu versammeln. Es kann angewendet werden auf Präsenzangebote wie Schulungen, Präsentationen und Beratung aber auch auf Online-Ressourcen. Diese einleitenden Worte und vieles weiteres steht unter der Webseite https://www.waldschmidt-dietz.de/das-didaktik-rad zur Verfügung.

Das Didaktikrad – Didaktik mal ganz easy.

Jedes Kreissegment greift einen dieser Gegenstandsbereiche von Didaktik auf und unterstützt durch hilfreiche Fragen und Handlungsempfehlungen.

Die Segmente

Einführungsvideo zum Didaktikrad – Didaktik mal ganz easy!

Arbeiten mit Favoriten

Effizient und Effektiv arbeiten mit Favoriten im Unterrichtsalltag. Die Browser bieten die Möglichkeit mit Favoriten, Bookmarks oder wie auch immer genannt zu arbeiten. In der Abbildung ist meine aktuelle Struktur dargestellt. Ich richtete mir einen Ordner mit dem Name der Schule ein. Darin befinden sich die einzelnen Favoriten. Benannt habe ich diese mit einer zweistelligen Nummer. Die erste Ziffer ist der Wochentag zum Beispiel ist der Dienstag die 2. Die zweite Ziffer ist eine fortlaufende Nummer pro Fach. Diese Struktur kann frei gewählt werden und so den persönlichen Gegebenheiten angepasst werden.

Mit Favoriten direkt zu Moodlekursen

Anleitungen um Favoriten einzurichten:

educreators

Die Initiative richtet sich an Lehrpersonen und Schulleitungen, welche die digitale Transformation als Chance nutzen, um inspirierende Lernumgebungen zu entwickeln. Wir prämieren den Entwurf und die Ausarbeitung zukunftsgerichteter Projekte, welche durch den strategischen Einsatz digitaler Tools pädagogische Ziele innovativ umsetzen.

Chrome Squad
Quelle: https://youtu.be/ObEJAsnkUtc aufgerufen am 14.01.2021

Der Schlüssel zur Evaluation

Mit „Der Schlüssel zur Evaluation“ stellen Prof. Dr. Lars Balzer und sein Team von der Fachstelle Evaluation die Durchführung einer Evaluation in 10 Schritten vor. Anhand eines einfachen Beispiels führt „Der Schlüssel zur Evaluation“ durch sämtliche Etappen des Evaluationsprozesses: von der Bestimmung des Evaluationsgegenstandes bis hin zur Evaluation der Evaluation. Weitere Informationen siehe https://www.ehb.swiss/der-schluessel-zur-evaluation

Der Schlüssel zur Evaluation
Quelle: https://www.ehb.swiss/evaluiert aufgerufen am 07.01.2020

Diese Kurzdarstellung führt in die Planung einer Evaluation ein und stellt wichtige Fachbegriffe und Varianten der Evaluation vor. Sie können die Kurzdarstellung als Print-Broschüre herunterladen.

KÖNNEN, DÜRFEN UND WOLLEN

Als Lehrperson ist es manchmal schwierig herauszufinden, weshalb Schüler ein anderes Verhalten an den Tag legen als gewünscht ist. Hi und da können auch die Lehrer und Schüler nicht genau sagen, wo die Ursache liegt. Um erfolgreich Lernen zu können braucht es können, wollen und dürften. Nur zu oft ist eine Faktor nicht gegeben und so würde eine der folgender Aussage zutreffen.

  • Ich kann, will und darf nicht
  • Ich kann, darf und will nicht
  • Ich darf, will und kann nicht

Trifft eine dieser Aussagen zu kann kein optimales Lernen erfolgen. Erfolgreiches Lernen passiert wenn können, wollen und dürfen gegeben ist.

Quelle: https://www.thealternativeboard.biz/koennen-duerfen-wollen-ihre-mitarbeiter-so-wie-sie-wollen/ aufgerufen am 04.01.2020

10 Merkmale guten Unterrichts

Merkmale von gutem Unterricht nach Hilbert Meyer.

  1. Klare Strukturierung des Unterrichts (Ziel-, Aufgaben-, Prozessund Rollenklarheit).
  2. Hoher Anteil echter Lernzeit (das ist die Zeit, aus der z.B. die Regulierung von Disziplinkonflikten oder die Regelung von Organisationskram herausgerechnet ist).
  3. Lernförderliches Klima (d. h. gegenseitiger Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit und Fürsorge).
  4. Inhaltliche Klarheit (durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Plausibilität des thematischen Gangs und natürlich Klarheit der Ergebnissicherung).
  5. Sinnstiftendes Kommunizieren (durch Planungsbeteiligung, Gesprächskultur, Sinnkonferenzen, Schülerfeedback).
  6. Methodenvielfalt (Reichtum an Inszenierungstechniken; Vielfalt der Handlungsmuster, Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung der methodischen Großformen).
  7. Individuelles Fördern (durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne, besondere Förderung von Schülern aus Risikogruppen).
  8. Intelligentes Üben (durch Bewusstmachen von Lernstrategien, passgenaue Übungsaufträge und gezielte Hilfestellungen).
  9. Transparente Leistungserwartung (durch ein an Bildungsstandards und Leistungsvermögen der Schüler orientiertes Lernangebot und Rückmeldungen zum Lernfortschritt).
  10. Vorbereitete Umgebung (mit verlässlicher Ordnung, geschickter Raumregie, Bewegungsmöglichkeiten, brauchbarem Lernwerkzeug).

AVIVA-Modell

Das AVIVA-Modell (Vorgänger ist das ARIVA-Modell) strukturiert einen Unterricht in verschiedene Phasen. Dabei kann dies im „Direktes Vorgehen“ wie auch „Indirektes Vorgehen“ angewandt werden. Wichtig zu wissen ist, dass Phasen getauscht und auch wiederholt werden können.

Der kompetenzorientierte Unterricht und das AVIVA-Modell werden im folgenden Bericht miteinander verknüpft.

Tipp: Zeitaufteilung inerhalb einer Ausbildungseinheit

  • Ausrichten ca. 5%
  • Vorwissen aktivieren ca. 5%
  • Informieren ca. 40%
  • Verarbeiten ca. 40%
  • Auswerten ca. 10%

Steuerwechsel voraus

Digitale Medien hat das lernen bereits verändert und wird es auch weiter tun. So helfen einem Anleitungen und Kurzfilme zum Beispiel wie Scheibenbremsen gewechselt werden sollten inklusive Hinweise auf was geachtet werden muss.

Das Steuer für das Lernen gehe so allmählich in die Kontrolle der Lernenden über.

Marcel Hegetschwiller, www.kgv.ch – Archiv der Zürcher Wirtschaft, Ausgabe 09/2020

Im klassischen Präsenzunterricht gibt die Lehrperson das Lernmedium oft vor und damit auch den Lernpfad. Mit den digitalen Medien ist einzeln oder im Verbund sich Lerninhalte zu erarbeiten. Dies ist zudem nicht mehr an Schulstunden gebunden. Nachfolgend der komplette Bericht aus dem das Zitat und weitere Gedanken stammen.

Auszug der Züricher Wirtschaft September 2020, Seite 5
Quelle: https://www.kgv.ch/zuercher-wirtschaft/archiv aufgerufen am 18.10.2020

Offene Software im Unterricht

Dem Thema Offene Software im Unterricht haben sich viele am Open Education Day bez Halfday Ende April 2020 getroffen. Einen Artikel aus dem Heft Bildung Schweiz, Heft 06 im 2020 fasst diesen gut zusammen. Mir persönlich hat der Halfday sehr gefallen und bin nun auch auf dem gemeinsamen Gruppenbild verweigt.

Gruppenbild vom Halfday
Quelle: https://www.lch.ch/publikationen/bildung-schweiz/dokument/6-2020/ aufgerufen am 19.06.2020

Dialogisches Lernen

Eine Erklärung zum Thema dialogischen lernen. Aktuelle Themen wie der Klimawandel können nicht wirklich mit dem klassischen Unterricht gelöst werden, da es nicht eine Lösung gibt, sondern diese gemeinsam im Dialog gefunden werden soll.

#digifernunterricht von Philippe Wampfler
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=Hz_gKD7M4Rw&t aufgerufen am 2.6.2020

Zusammenfassende Gedanken

Grundkräfte

Die drei Grundkräfte des dialogisches Lernens

  • Ich – VERTRAUEN in die eigenen Möglichkeiten
  • Du – NEUGIER auf Fremdes und Respekt vor den Reaktionen des Gegenübers
  • Wir – ZUVERSICHT bei der Suche nach Verbinden und Zusammenhängen

Kreislauf

#digifernunterricht von Philippe Wampfler, Zeitpunkt 5:36
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=Hz_gKD7M4Rw&t aufgerufen am 2.6.2020
  • Auftrag – Der Auftrag ist offen für verschiedene Zugänge ist aber trotzdem Fokussiert.
  • Lernprodukt – Mindmap, Videos, Audiodatei, usw.
  • Feedback – Im Gespräch mit den Lernenden
  • Kernidee – Aus dem Dialog entstehen Kernideen für die Zukunft.

Zeitlicher Ablauf

#digifernunterricht von Philippe Wampfler, Zeitpunkt 7:30
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=Hz_gKD7M4Rw&t aufgerufen am 2.6.2020

Der gelbe Bereich braucht viel Zeit und kann Hausaufgaben darstellen. Feedback noch vor der nächsten Präsenzlernen möglich.

Learning-Design-Karten

Ein Hilfswerkzeug um den Unterricht zu gestalten bieten die Learning-Design-Karten. Die Erklärung dazu ist im nachfolgendem YouTube Film zu finden.

Das Kartenset besteht aus acht Karten, welche die acht Lernereignise werden unterschieden:

  • Entdecken
  • Nachmachen
  • Üben
  • Diskutieren
  • Erschaffen
  • Aufnehmen
  • Experimentieren
  • Reflektieren

Die Lern-Design-Karten können unter Learning Design Cards (German) heruntergeladen werden.

Lernprodukte

Lernprodukte können sein:

  • selbst hergestellte Mind-Map
  • selbst entworfene Tabellen
  • selbst entworfene Bilder und Zeichnungen
  • selbst entworfenes Struktur- oder Prozessdiagramm
  • zusammengestellte Pro-Contra-Liste
  • Entwurf eines Experimentierplans
  • Aufbau und Durchführung eines Experiments mit Eigenanteil
  • selbst entworfenes Funktionsmodell
  • erstellte Bildcollagen
  • erstellte künstlerische Objekte
  • selbst entworfene Concept-Map
  • beantwortete anspruchsvolle Multiple-Choice-Fragen
  • selbst geschriebene Analogie-Texte−bewertete Zitate
  • formulierte Fragen, die man beantworten / nicht beantworten kann
  • umgeschriebener Text für Laien / Geschwister / …
  • umgeschriebener Text in Dialogform
  • geschriebene Geschichte zu einem Sachtext
  • Texte aus einer bestimmten Perspektive (z.B: eines Arbeiters, Fabrikbesitzers, …)
  • Innerer Dialog−Standbilder

Quelle: https://docplayer.org/65843-Das-lernprodukt-bringt-s.html von Prof. Josef Leisen, Studienseminar Koblenz, leisen@studienseminar-koblenz.de