Fehlerkultur: Was ist ein produktiver Umgang mit Fehlern?

Die folgenden Gedanken sammeln aus dem White Paper Januar 2017, welches Michael Herzig, Dozent an der ZHAW Soziale Arbeit Institut für Sozialmanagment. Als erstes jedoch eine Abbildung, aus dem Wort FEHLER, HELFER werden lässt.

Buchstabensalat: FEHLER sind HELFER
Quelle: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcR7zvGGKOxjBLr-Bwkg7pXjuMZvuaRtTmjPyg&usqp=CAU aufgerufen am 24.02.2021

Grundsatz

Mit Fehlern produktiv umgehen, bedeutet:

  • zu akzeptieren, dass Fehler passieren.
  • sich nicht darauf zu versteifen, unbedingt stets alle Fehler zu verhindern, sondern sich
  • auf die Vermeidung der gravierendsten Fehler zu beschränken (Qualitäts- und
    Risikomanagement sowie interne Kontrollsysteme).
  • aus Fehlern möglichst systematisch zu lernen, statt nur zufällig.

Haltung

Eine Organisation mit einer produktiven Fehlerkultur zeichnet sich durch eine Haltung
gegenüber Fehlern aus, die es Mitarbeitenden erlaubt, offen und frei von Angst vor
Sanktionen oder Diskreditierung darüber zu sprechen.

Diese Haltung

  • ist schriftlich festgehalten (Leitbild, Führungs- und Arbeitsgrundsätze).
  • ist konkret formuliert mit einem direkten Bezug zur Arbeit der Mitarbeitenden.
  • wird von den Vorgesetzten vorgelebt und im Rahmen der Personalführung thematisiert
    (persönliches Feedback, Zielvereinbarungs- und Beurteilungsgespräche).

Damit die formulierte Haltung nicht Theorie bleibt, sondern gelebt werden kann,
bedarf es verschiedener Voraussetzungen. Es muss

  • Zeit zur Verfügung stehen, um über mögliche oder tatsächlich gemachte Fehler zu
    diskutieren und daraus zu lernen.
  • ein Führungsverhalten vorgelebt werden, das es erlaubt, ohne Schuldzuweisungen
    über Fehler zu diskutieren.
  • ein Instrumentarium eingeführt werden, das es ermöglicht, Gelerntes festzuhalten
    und sich darüber auszutauschen.
  • darauf hingearbeitet werden, dass die Vorgesetzten und Mitarbeitenden über
    Kompetenzen im Umgang mit Fehlern verfügen.

Kompetenzen

Eine Organisation, in der Fehler nicht tabuisiert oder vertuscht werden, sondern genutzt
werden, um die Qualität zu verbessern oder um auf neue Ideen zu kommen, fördert die
Kompetenzen im Umgang mit Fehlern, indem

  • die Mitarbeitenden sich gegenseitig Feedback geben.
  • Reflexionsverfahren vorgesehen sind, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, über
  • Fehler zu sprechen, Ursachen und Rahmenbedingungen von Fehlern zu hinterfragen und aus Fehlern zu lernen (Nachbesprechungen, Debriefings, Lessons Learned, Supervision oder Intervision).
  • Verfahren und Gefässe vorhanden sind, die es erlauben, zu lernen um Arbeitsprozesse, Instrumente und auch Strukturen zu verbessern (Qualitätszirkel).
  • Mitarbeitende mit den Konsequenzen von Fehlern nicht allein gelassen werden, sondern bei deren Bewältigung unterstützt werden.

Instrumente

Damit Mitarbeitende produktiv mit Fehlern umgehen können, braucht es ein Instrumentarium,
das es ermöglicht,

  • Fehler zu vermeiden (QM-Systeme, Prozessbeschreibungen, Konzepte, Checklisten).
  • Fehler (anonym) zu melden (Critical Incident Reporting System (CIRS), Vorschlagswesen).
  • Fehler für die Qualitätsentwicklung zu nutzen (Thema an Teamsitzungen und in Workshops
    zur Qualitätsentwicklung).

Kommunikation

Eine Organisation, die konstruktiv mit Fehlern umgeht, verfügt über eine positive Grundausrichtung und eine «Ermutigungskultur», die sich auch darin äussert, wie über Fehler gesprochen wird.

Statt so: «Was ist heute schief gelaufen?»
Lieber so: «Was ist heute gerade nochmals gut gegangen?»
Mit dieser Frage kann aus potenziellen Fehlern gelernt werden.

Statt so: «Warum hast du das gemacht?
Lieber so: «Warum erschien dir das sinnvoll?»
Mit dieser Frage wird nicht böser Wille oder Inkompetenz unterstellt, sondern thematisiert,
dass ein Fehler oft erst im Nachhinein als solcher erkannt wird.

Working Out Loud

Der Begriff „Working Out Loud“ (WOL) wurde erstmals von Bryce Williams verwendet. Der IT-Spezialist beschrieb 2010 in seinem Blog „When will we Work Out Loud? Soon!“ WOL als Gleichung:

Working Out Loud = Observable Work + Narrating Your Work

Working Out Loud heisst demnach, dass die eigene Arbeit über Wikis oder Open File Libraries sichtbar gemacht wird (Observable Work) und dass mittels Blogs oder Sozialen Medien darüber berichtet wird (Narrating Your Work). Damit sammeln die Akteure nicht mehr nur Wissen an, sondern teilen dieses auch. Durch den Austausch entstehen Netzwerke, die einen neuen Rahmen für Kollaboration bilden, weil sich viele aktiv einbringen.

https://www.business-wissen.de/artikel/wol-working-out-loud-kurz-erklaert/

Die Methode ist unter https://workingoutloud.com/ genauer beschreiben und es gibt auch ein Erklärungsvideo, siehe nachfolgend.

Erklärungsvideo auf Englisch zur Methode Working out Loud
Quelle: https://youtu.be/yOpgtC1JEzY

Die Methode hat fünf Kernelemente:

  • Beziehungen (Relationships)
  • Grosszügigkeit (Generosity)
  • Zielgerichtetes Erkunden (Purposeful Discovery)
  • Sichtbare Arbeit (Visible Work)
  • Wachstumsorientiertes Denken (Growth Mindset)

Die Methode in einem Podcast erklärt ist unter https://transformationtoolskurzerklaert.podigee.io/ zu finden.

Getting Things Done (GTD)

Getting Things Done (GTD) ist eine Selbstmanagement-Methode um effizienter und effektiver Aufgaben zu erledigen. Mehr Informationen unter Wikipedia. Einige Gedanken zu Getting Things Done ist zu finden unter https://transformationtoolskurzerklaert.podigee.io/3-gtd

Überblick der Getting Things Done (GTD) gemäss Wikipedia aufgerufen am 21.02.2021

Nachfolgend einen Ablauf wie das „Zeug“ bearbeitet wird das kommt.

Ablauf der Getting Things Done (GTD) gemäss Wikipedia aufgerufen am 21.02.2021

Etherpad

Eine Beschreibung aus Wikipedia. Etherpad ist ein webbasierter Texteditor zur kollaborativen Bearbeitung von Texten (collaborative real-time editor). Mit Etherpad können mehrere Personen gleichzeitig ein Textdokument bearbeiten, wobei alle Änderungen sofort bei allen Teilnehmern sichtbar werden. Dabei können die Änderungen der verschiedenen Bearbeiter farblich unterschieden werden. Der Code von Etherpad ist unter einer Open-Source-Lizenz gestellt. Zurzeit ist Ehterpad auf einigen frei zugänglichen Servern im Netz verfügbar, einige Beispiele sind nachfolgend zu finden.

Print Screen der Startseite von etherpad.wikimedia.org am 21.02.2021

Anbieter von Suchmaschinen

Internet-Recherche
Quelle: https://www.bildungsblog.ch/wp-content/uploads/2019/11/internet-recherche-e1572873752738.jpg

Es gibt eine Vielzahl von Suchmaschinen im Internet. Eine nicht vollständige Liste mit einigen Gedanken zu den Anbietern.

Weitere Suchmaschinen siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Internet-Suchmaschinen

Anbieter von Messenger

Foto: Julia Tim / shutterstock.com
Quelle: https://www.com-magazin.de/img/1/0/3/6/8/3/5/Messenger_w492_h312.jpg aufgerufen am 12.01.2020

Nachfolgend ein paar nicht vollständige Gedanken zu verschiedenen Anbietern, welche Messenger anbieten.

Interaktive (Lern-)Inhalte

H5P ist eine freie und quelloffene Software zum Erstellen von interaktiven (Lern-)Inhalten für das Web. Zu bereits verfügbaren Inhaltsformen zählen beispielsweise Videos oder Präsentationen mit eingebetteten Quiz-Aufgaben verschiedenster Art, Zeitstrahlen oder ein Memory-Spiel.

Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/H5P

Nachfolgend ein Muster von mir wie Lernkarten eingebaut werden können.

Weitere Beispiele von interaktiven (Lern-)Inhalten sind unter unter https://h5p.org/content-types-and-applications zu finden.

Vier Zukunftsszenarien

Anhand von vier Szenarien wird die Zukunft vorausgesagt. Es wird wohl keine Reinform geben sondern eine Mischform der verschiedenen Szenarien. Die Informationen Stammen aus einer Publikation des Gottlieb Duttweiler Institut mit dem Namen FUTURE SKILLS.

  • Kollaps: Internationaler Handel ist so gut wie inexistent. Lokale Gemeinschaften sind nicht mehr in nationale oder supranationale Organisationen eingebunden und müssen sich in den Ruinen einer globalisierten und industrialisierten Welt neu organisieren.
  • Gig-Economy-Prekariat: Maschinen haben viele Jobs übernommen und für technologische Arbeitslosigkeit gesorgt. Anstatt in eine neue Branche zu wechseln, wenden sich die Betroffenen einer neuen Beschäftigungsform zu: der Gig-Economy. Als digitale Tagelöhner buhlen sie in einer durchökonomisierten Welt um rar gesäte Jobs.
  • Netto-Null: Die Hoffnung, dem Klimawandel mit Fortschritt und Technologie entgegenzutreten, ist verflogen. Das einzige Wirksame: einschneidende persönliche Einschränkungen. Das übergeordnete Ziel ist die vollständige Reduktion von CO2-Emissionen. Wie das erreicht wird, unterscheidet sich je nach Region. Denn um Bereitschaft und Akzeptanz für persönliche Einschränkungen zu gewährleisten, werden diese auf möglichst lokaler Ebene festgelegt.
  • Vollautomatischer KI-Luxus: Maschinen haben den Menschen viele Jobs abgenommen. Von den Früchten dieser Arbeit profitieren alle. Menschen können alles, müssen aber nichts. Sie stehen damit vor der Herausforderung, ihrem Leben Sinn zu stiften und angesichts der überlegenen künstlichen Intelligenzen ihre persönliche Autonomie zu bewahren.
Ausschnitt der Titelseite von FUTURE SKILLS
Quelle: https://www.gdi.ch/de/publikationen/studien-buecher/future-skills

Das nachfolgende YouTube Video gibt während einer Stunde einen Überblick inkl. Diskussion.

Video zur den vier Szenarien
Quelle: https://youtu.be/nKfFhH95x1M

Modell zu Wissen, Wollen und Wirken

Das Nachfolgende Modell zeigt das Zusammenspiel von wissen, wollen und wirken. Weiter unten ist noch eine Beschreibung der einzelnen Begriffe zu finden.

WISSEN, WOLLEN und WIRKEN im Modell
Quelle: https://www.gdi.ch/de/publikationen/studien-buecher/future-skills
  • Wissen: Um die Zukunft zu gestalten, muss man zunächst eine möglichst akkurate Analyse der Gegenwart durchführen. Wie ist die Situation heute? Was läuft gut? Was läuft schlecht? Warum sind die Dinge so, wie sie sind?
  • Wollen: Basierend auf der Analyse der Gegenwart können Ziele formuliert werden, wie die Zukunft aussehen könnte. Es wird ein Soll-Zustand definiert, der durch Wertvorstellungen und Kreativität bestimmt ist. Wie könnten die Dinge anders sein, als sie es heute sind?
  • Wirken: Die Diskrepanz zwischen der Gegenwart und dem formulierten Zielzustand muss durch konkretes Verhalten verringert werden. Hier geht um das tatsächliche Verändern der Welt, während Wissen und Wollen eher kognitive und emotionale Prozesse darstellen.

Arbeiten mit Favoriten

Effizient und Effektiv arbeiten mit Favoriten im Unterrichtsalltag. Die Browser bieten die Möglichkeit mit Favoriten, Bookmarks oder wie auch immer genannt zu arbeiten. In der Abbildung ist meine aktuelle Struktur dargestellt. Ich richtete mir einen Ordner mit dem Name der Schule ein. Darin befinden sich die einzelnen Favoriten. Benannt habe ich diese mit einer zweistelligen Nummer. Die erste Ziffer ist der Wochentag zum Beispiel ist der Dienstag die 2. Die zweite Ziffer ist eine fortlaufende Nummer pro Fach. Diese Struktur kann frei gewählt werden und so den persönlichen Gegebenheiten angepasst werden.

Mit Favoriten direkt zu Moodlekursen

Anleitungen um Favoriten einzurichten:

GIMP

Beschreibung

Das GNU Image Manipulation Program (GIMP) ist ein Bildbearbeitungsprogramm für Rasterbilder wie Fotos und Grafiken. Mit GIMP lassen sich sowohl einfache (z.B. Zuschneiden von Bildern, Größenänderungen für Web und Druck, Korrektur von blitzbedingten roten Augen) als auch mittelschwere Aufgaben (z.B. Weißabgleich, Helligkeit, Kontraständerung) lösen. Zudem können sehr komplexe Arbeiten (z.B. mit Ebenen und Masken) mit GIMP erledigt werden.

GIMP kann mit nahezu allen Formaten, in denen Pixelbilder und -grafiken abgespeichert sind, umgehen. Zahlreiche Import-Filter erlauben es den Nutzer*innen, Grafiken auch aus anderen Anwendungen zu bearbeiten. Wiederkehrende Bildbearbeitungsvorgänge lassen sich über Skripte automatisieren.

Quelle: https://www.medien-in-die-schule.de/werkzeugkaesten/werkzeugkasten-freie-software/werkzeugportraits-freie-software/freie-software-im-portrait-gimp/

Logo und Oberfläche von GIMP
Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/76/Gimp-2.10.8-ja.png aufgerufen am 08.02.2021

Weiterführende Informationen

Nützliche Funktionen

Countdown Timer

Bei Onlineveranstaltungen macht es allenfalls Sinn einen Countdown Timer einzubauen zu Beginn und auch bei Pausen. Dadurch können sich alle an derselben Uhr orientieren und man weiss, dass etwas läuft. ein möglicher Countdown ist unten dargestellt, es gibt aber viele weitere mit unterschiedlicher Dauer und Musik bei YouTube.

5 Minuten Countdown
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=xTczn5RUgnk
10 Minuten Countdown
Quelle: https://youtu.be/MZWzdLCabMg
20 Minuten Countdown mit Klaviermusik
Quelle: https://youtu.be/g_Uh0r8nYDo
60 Minuten Countdown
Quelle: https://youtu.be/68AzwIbn0GQ
60 Minuten Countdown
Quelle: https://youtu.be/b96TnabpVyo